Am 3. Oktober fand der diesjährige Lauf über die Köhlbrandbrücke in Hamburg statt - und nachdem ich schon von einigen Teamkollegen davon gehört hatte war ich dieses Jahr angemeldet.
Es gibt drei Starts (um 9.00, 12.00 und 15.00 Uhr) - wir waren zu viert mittags dabei. Tommi und ich hatten zuvor in Hamburg übernachtet, die Startunterlagen bereits am Vortag abgeholt und entspannt gefrühstückt. Unsere Freunde Tina und Ben kamen mit dem Zug und wir trafen uns vor dem Lauf auf dem Veranstaltungsgelände. Es gab ein paar Stände mit Klamotten, zur Verpflegung und für den üblichen Support: Kleiderbeutelabgabe, Medaillengravur, Duschwagen etc.
Warmlaufen - geschenkt, bei diesem Lauf sollte das Ambiente, die Aussicht, das Event an sich im Vordergrund stehen, Platzierungen waren bei einer solchen Veranstaltung mit mehreren tausend Teilnehmern wohl kaum möglich... So fanden wir uns ca. 10 Minuten bevor es losging in der Menge wieder und warteten auf den Startschuss. Entsprechend wuselig ging es auch auf dem ersten Kilometer zu, breite Reihen von Genussläufern, Walker oder andere Gruppen joggten gemächlich über die Strecke. Das war mir dann doch zu langsam, sodass ich mich im Zickzack durch die Reihen vorarbeitete.
Irgendwann lichtete sich das Feld, 'richtiges' Laufgefühl kam auf - und es machte Spaß! Mit der Steigung kamen die Brückenpfeiler in Sicht und ich holte mein Handy raus und machte ein paar Fotos. Wir hatten Glück, dass wenig Wind war und kaum war die Brücke passiert, ging es bergab und die ersten beiden Läufer kamen uns entgegen. Mit etwas Abstand näherte sich ein weiterer Teilnehmer, wieder eine Lücke und dann folgten weitere schnelle Läufer. Der Wendepunkt war schon in Sicht, die Dudelsackkapelle zu hören, als auch die erste Frau auftauchte. Ich hielt Ausschau nach Tina und Ben, hatte ich sie übersehen? Halbzeit, nun ging es wieder hinauf, und da kamen sie angelaufen, waren also doch hinter mir.
Der Anstieg zog sich und ich lenkte mich mit der Aussicht, den Engegenkommenden ab und registrierte, dass ich dennoch andere Mitläufer überholte. Tommi kam, rief einen Gruß und ich schoss mehr Bilder, drehte ein kurzes Video, winkte in die Kameras der Fotografen. Nur noch vier Kilometer, fast zwei davon locker die Brücke hinunter, eine kleine Steigung kam noch, aber nach wie vor lief ich oft an anderen vorbei. Einen Kilometer vor dem Ziel warf ich einen Blick auf die Uhr, die angestrebte Zeit unter einer Stunde würde ich locker erreichen. Die letzte Kurve, der Zieleinlauf - und schon war es vorbei, eigentlich schade!
Ich nahm die Medaille in Empfang, holte mir ein Getränk und beglückwünschte unsere Freunde im Ziel, die eine halbe Minute später eingelaufen waren. Auf Tommi wartend machte ich ein Selfie, als er ebenfalls angekommen war wurden Eindrücke ausgetauscht und Fotos gezeigt.
Nach dem Abholen der Kleiderbeutel trennten sich unsere Wege, wir wollten im Hotel duschen. Unterwegs trafen wir Bekannte vom Cuplauf, die um 15.00 Uhr starteten und an S-Bahn auch unsere Teamkollegen Lara und Jakob, die ebenfalls die spätere Startzeit gewählt hatten.
Nach dem Duschen, einem Bummel durch die Hafencity und Abendessen im Schanzenviertel wurden die Ergebnislisten gecheckt - und wir waren ein erfolgreiches Team gewesen: Die Läufe werden letztendlich zusammen gewertet und so lagen Lara (als 6. Frau gesamt), Martina (42.) und ich (36.) als Team auf Platz 2 der Damen, die Herren mit Jakob, Bernd und Lee hatten es auf Rang 10 geschafft - eine beachtliche Leistung!
Womit ich niemals gerechnet hatte: Ich war Siegerin in meiner Altersklasse geworden, war mit 0:57:25 drei Sekunden schneller als meine "Dauerkonkurrentin" Karin vom VfB Fallersleben - wahrscheinlich hatte sie nur ein Foto mehr geschossen als ich...
Kommentar schreiben